Elafonisos – mein karibischer Traum in Griechenland
Es ist Samstag Nachmittag, ich sitze an Deck und spüre, wenn ich aufmerksam darauf achte, das leichte Schaukeln unserer Principessa. Viel mehr nehme ich beim bewussten hinhören das Knistern unseres bunten Gennaker Segels wahr, welches wir zum Schutz vor der Hitze über unser Schiff gespannt haben und welches im leichten Wind vor sich hin raschelt. Mein Blick schweift ungehindert, von anderen Segelschiffen oder Booten, über den Strand von Elafonisos.
Im Internet hatten wir noch gelesen, dass hier in der Hauptsaison (Juli/August) täglich etwas 5.000 Besucher an den idyllischen Simos Beach kommen, die meisten nutzen dafür die kurze, nur 10 Minütige Fährverbindung vom Festland. Die Vorstellung schreckte uns im ersten Moment etwas ab, die Neugier auf das karibische Paradies mitten in Griechenland war jedoch stärker.
Und wenn ich aufschaue vom Laptop und meinen Blick erneut eine Runde ziehen lasse, bin ich froh, froh hier zu sein und gegen unsere Erwartung keine Menschenmassen anzutreffen. Einzig in der von mir aus linken Ecke des Strands, es ist die, welche direkt an einen Parkplatz angrenzt, kann ich einige Sonnenschirme und Zelte sehen sowie viele schwarze kleine Punkte im Wasser – wohl die Köpfe derer die bei den aktuellen 36 Grad eine Abkühlung im Wasser suchen.
Zwei Tage sind wir nun schon hier und vor dem Wochenende war hier mehr los als jetzt am Samstag Nachmittag. Ich frag mich ob es daran liegt, dass alle vermuten, dass es am Wochenende unangenehm voll werden könnte oder wir dies schlichtweg Corona zu verdanken haben.
Wie dem auch sei, ich geniesse den Anblick. des kristallklaren Wassers, den weissen Sandstrand und denke an die hübschen kleinen Muscheln die ich am Tag zuvor vereinzelt am Strand gefunden habe.
Hier vor Anker zu liegen erfüllt bei mir persönlich den visuellen Traum unserer Segelreise. So oft hatte ich doch von so einer Situation geträumt, Ankern in mitten der faszinierenden Blautöne, blauer, wolkenloser Himmel und die wärme der Sonne die einen in regelmässigen Abständen ins Wasser hüpfen lässt. Auch Abends gegen 23 Uhr sitze ich und die Jungs immer noch in Badehose und Bikini an Deck und schauen in den sternenklaren Himmel.
Da die Hitze aktuell auch nicht zulässt, dass man viel mehr macht ausser lesen, baden und schnorcheln bleibt auch viel Zeit zum nachdenken, nachdenken über die vergangenen 11 Monate unserer Reise. Es fühlt sich gut an, dass unsere Tage nun gegen Ende der Reise etwas weniger strukturiert und durchgeplant sind als die Monate zuvor, so kann man die Reise jetzt schon etwas Revue passieren lassen und all die Erfahrungen und Begegnungen setzen lassen.
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