Reisen in Coronazeiten

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Fluch oder Segen, das waren meine Gedanken, als ich an unsere Reise und an die Coronapandemie dachte. Mich beschäftigten Themen wie ist es Glück für uns, weil viel weniger Touristen unterwegs sind als sonst und wir in Ruhe die Hotspots anschauen können? Oder werden die Coronamassnahmen und die Einreisebestimmungen zum Spiessrutenlauf?

Wir haben nun Kroatien hinter uns gelassen und sehen genau die zwei unterschiedlichen Seiten. Für die Einreise von uns war das ganze kein Problem. Doch Freunde und Verwandte die uns besuchen wollten, mussten grossen Hinternisse auf sich nehmen oder gar ihren Besuch absagen, aufgrund der Arbeit und der sonst bestehenden Quarantäne. Das tut uns natürlich sehr weh, weil wir gerade unsere Freunde gerne bei uns haben und je weiter wir Richtung Karibik segeln, es desto schwieriger wird uns zu besuchen. Doch auch die andere Seite habe wird gesehen. Wir konnte gemütlich durch Städte wie Zadar und Split spazieren, ganz ohne Menschenmassen. Normalweise „quetschen“ sich Touristenmassen durch die engen Gässchen, wir habe Platz und Ruhe um alles genau anzuschauen.

Die leere Promenade von Split
und ebenfalls leere Gassen…

Wir sehen das Ganze jedoch auch mit einem weinenden Auge. Man hat schon beinahe ein schlechtes Gewissen jedesmal, wenn man an einem Restaurant – als einer der wenigen Touristen Vorort – vorbei läuft und nichts bestellt und konsumiert. Es tut weh, all diesen Menschen zuzusehen, wie sie sich die Beine in den Bauch stehen und kein Geld verdienen können, jetzt wo ihre Saison dazu wäre.

Gespräche mit Einheimischen zeigen, dass diese zwar immer noch ein wenig Zuversicht haben, dass es nächstes Jahr besser wird, sie aber auch ganz klar sagen, wenn dies nicht der Fall sein wird, sehe es sehr schlecht aus für Kroatien, Ihre Familien und sich selbst.

Ich denke, dass diese Problematik in der Schweiz und auch in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird. Klar ist es für viele Mensch dort auch gerade schwer und nicht möglich Geld zu verdiene, doch was passiert wenn in ganzen Staaten viele Menschen kein Geld mehr verdienen oder sich gar ganze Branchen auflösen? Dies sind eine Fragen über welche wir uns Gedanken machen und als einzige Antwort sehen, dass sich die Situation schnellstmöglich normalisieren muss.

Einsam im Hafen von Piskera

Das ist auch unsere Antwort auf die ganz persönliche Frage, wie öffentlich wir unsere Reise darstellen möchten. Ist es Zynismus oder gar ein Lichtblick nach Normalität wenn wir unsere Reise auf Instagram und diesem Blog dokumentieren? Wir wünschen uns ein Lichtblick zu sein, ein Farbtupfer in einer Zeit die vielen sehr grau erscheint.

Das ist der Grund warum wir weitermachen, weiter Reisen und weiter Bloggen. Genauso wie Corona nicht an Grenzen stopp macht, werden wir dies auch nicht.

Categories: Kroatien

3 Comments

Kurti Muehl · Oktober 17, 2020 at 11:24 am

Also ihr Lieben,
bin Freund von Andi und Claudi.
Das Abenteuer ruft und Gedanken machen lohnt sich immer. Corona ist eine neue Erfahung die wir alle so noch nicht gemacht haben ,Gott sei Dank.
Früher gabs die Pest an Bord und heute CORONA-BIER.
Das bedeutet für uns weiter machen,
aber fürsorglicher ,freundlicher und auch respektvoller miteinander umgehen. Bin gerade im Urlaub auf Kreta mit wunderbaren Menschen auf der Insel und alle sprechen Englisch.
Mein Motto: Jeden Tag eine gute Tat und wenns nur eine Plastikkapsel ist die man aufhebt und in den Abfalleimer wirft.
Erzählt uns eure Abenteuer , net jammern, sondern segeln. Sehr weit seid ihr ja noch nicht gekommen.
Also dann mit frischem Wind mutig voran.
Alle guten Wünsche.
Kurti

    Mike · Oktober 17, 2020 at 9:11 pm

    Lieber Kurti,
    wir jammern ja gar nicht. Es soll nur ein Ausschnitt von dem Sein, wie wir das Ganze wahrnehmen, nicht mehr und nicht weniger. Wir geniessen unsere Reise und in einem Punkt muss ich dir wiedersprechen: Wir sind schon sehr weit gekommen, denn der grösste Schritt ist das Loskommen, nicht das Ankommen;)

Jogi von der Nora ⛵️ · November 2, 2020 at 12:46 pm

Ja Corona hat uns auch in Cagliari ziemlich beschäftigt.
Wir durften erst nach gefühlt unzähligen Telefonaten und E-Mails an Land.
Und angeblich haben die Behörden sogar in unserem Ausgangshafen in Aprilia Marittima angerufen und unsere Angaben überprüft.
Aber Corona wird uns nicht komplett das Segeln vermiesen- obwohl wir unsere ursprüngliche Pläne nicht verwirklichen können.
Und immer dem Bug nach‼️
Ciao Jogi

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