Die (stürmische) erste Woche unserer Reise

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Letzen Sonntag sassen wir noch in Italien fest und heute liegen wir schon in einem Hafen in Kroatien (Mali Losinj). Die erste Woche hat uns einiges abverlangt und wir haben viel über unser Schiff und uns als Crew gelernt.

Aber alles von Anfang an. Am Montag starteten wir in Italien mit dem Ziel Novigrad. Leider gab es keinen Wind und so mussten wir Motoren. Es lief zunächst alles gut, bis plötzlich die Motorentemperaturanzeige in die Höhe schoss. Schnell den Motor abgestellt, als wir die Verkleidung des Motors öffneten kam bereits Rauch aus dem Motorenraum. Naja so hatten wir uns die Überfahrt nicht vorgestellt, mitten auf dem Meer, kein Wind und kein Motor. Nun ging es an die Fehlersuche. Der wurde jedoch zum Glück schnell gefunden: Der erste Kühlkreislauf hatte kein Kühlwasser mehr. Wieso auch immer. Schnell wurde dies nachgefüllt und nachdem der Motor etwas abkühlen konnte ging es weiter ohne Probleme.

Unsere erste Nacht verbrachten wir an einer Boje in dem schönen Novigrad. Am nächsten Morgen ging es direkt weiter nach Pula, um dort Julia einzusammeln welche von Zürich direkt dorthin geflogen ist. Nun sind wir zu dritt und nur noch Tobi fehlt. Wir haben uns in Pula Zeit gelassen und uns die Stadt und das Amphitheater angeschaut.

Nach zwei Nächten ging es weiter nach Susak. Dort wollten wir zunächst Ankern, wurden dann jedoch darauf hingewiesen, dass Ankern dort verboten sein. Auf Grund dessen mussten wir unsere Principessa an einer Boje der Bucht festmachen. Es sollte unsere erste von Ingesamt 5 Sturmnächten geben.

Die erste Nacht wurden aber ganz gut überstanden und wir wollten am nächsten Vormittag weiter in Richtung Süden, machten das Schiff parat und segelten los. Doch nach 5 Seemeilen mussten wir umdrehen. Der Grund waren 5 Meter hohe Welle gegen an und auch der Wind war nicht auf unsere Seite. Doch laut der Prognosen sollte das Wetter noch schlimmer werden, weshalb wir nun in den Hafen Susak einliefen. Mit uns lagen noch 3 weitere Schiff dort und wir wurden schnell zu einer kleinen Sturmgemeinschaft, der Hafenmeister nannte uns sogar Sturmfamilie. Man half sich gegenseitig und wir waren froh jemanden neben sich als Nachbar zu haben, wenn alle Stricke reissen, und ja das meine ich wortwörtlich. Insgesamt 3 Mooringleinen und 6 Heckleinen sollte für unsere Sicherheit sorgen. In der erste Nacht konnten wir uns etwas erholen und bekamen ein paar Stunden schlaf, da der Wind etwas nachliess. Am Tag erkundeten wir die Umgebung und das malerische Dörfchen mit der Kirche, welche ein Jesuskreuz aus dem 12. Jahrhundert beherbergt.

Die Nacht darauf war eher unangenehm. Starke Winde und kräftige Böen liessen eine unserer Mooringleinen zereissen und ebenfalls eine unseres Nachbars. Dazu können wir nun festhalten, Nachts um halb Vier gibt es definitiv schöneres als im strömenden Regen eine zerissene Mooring zu improvisieren. Aber es waren alle wach und es wurde sich gegenseitig geholfen. Das ist das Schöne an der Seglergemeinschaft, man hilft sich, man lernt sich kennen, tauscht Geschichten aus, gibt Tipps.

Am nächsten Morgen um 5 Uhr kam der Hafenmeister vorbei und sagte wir müssen den Hafen verlassen, „jetzt oder nie wieder vielleicht“. Ich muss wirklich sagen, Matje der Hafenmeister in Susak macht einen grandiosen Job. Hilft wo er kann und sagt seine ehrliche Meinung. Also liefen alle vier Schiffe aus und sind in das 6 Seemeilen entfernte Mali Losinj aufgebrochen.

Der Hafen soll uns besseren Schutz geben, denn das was in 2h kommen wird, soll sehr heftig werden. Weit über 45 kn Wind über mehrer Stunden. Wir sind gespannt und werden sicher auch diesem Sturm trotzen und hoffen bald auf besseres Wetter.

Eure Janina, Julia und euer Mike

Categories: Kroatien

3 Comments

Barbara · Oktober 6, 2020 at 3:18 p.m.

Hallo ihr lieben
Grossartig… eure Abenteuerlust, euren Mut, eure Zuversicht, euer Engagement, euer Geschick und eure tolle Art, uns Zuhausegebliebenen, mit euren Texten und Bildern an eurer Odyssee Teil haben zu lassen!
Ich freue mich mit euch und auf das was alles noch auf euch wartet.
Häbed Sorg u bhüet nech Gott!!!
Barbara

Heinz Brandel · Oktober 12, 2020 at 8:20 a.m.

Hallo Besatzung.
Ich verfolge eueren Turn schon von Anfang an. Bin auch öfter in Kroatien untergegs. Ab besten fande ich den erste Hilfe Kurs mit der erseten Nähversuchen an der Ente.
Jetzt aber nix wie weg aus Susak. Ich glaube das ist der am wenigsten geschützte Hafen in Kroatien. Durch den Strom in der Duchfahrt wird alles sofort aus dem Hafen gezogen. Echt gefärlich.
Viel Spaß noch. LG Heinz

Jogi von der Nora · November 2, 2020 at 12:19 p.m.

Ja der 27.September hat auch Nora⛵️ziemlich zugesetzt😢 und wir hatten super Hilfe von SeaHelp erhalten

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