Unsere Zeit auf den äolischen Inseln

Published by Janina Storjohann on

Knapp sechs Tage haben wir uns genommen um die äolischen – auch liparischen Inseln genannt –  zu erkunden. Die insgesamt sieben Insel liegen im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien und sind Teil eines Vulkansystems. Die wohl bekannteste Insel dieser Inselgruppe ist wohl der Stromboli, welcher als der aktivste Vulkan Europas gilt. Für mich als begeisterte Geographin also ein absoluter Traum. 

Schon unsere Ankunft bei der Inselgruppe wurde durch zwei Delphinschulen, die wir vom Schiff aus beobachten konnten, zu einem absoluten Gänsehautmoment. Nach dem wir uns für einen Ankerplatz in einer Bucht vor Vulcano entschieden hatten, bewunderten wir das intensive Farbspektakel des Sonnenuntergangs hinter den Palmen der Insel.

Doch die Nacht sollte nicht ganz so idyllisch werden wie sie angefangen hat. Denn die Äolische Inseln wurden ihrem Namen mehr als gerecht, laut einer griechischen Legende lebte hier einst der Gott des Windes, Eolis und auch heute noch gelten die Winde rund um die Inseln als sehr wechselhaft.

Auch in unserer ersten Nacht erwies sich der Wind als sehr unbeständig wodurch die Nacht von regelmässiger Kontrolle des Ankers und wenig Schlaf geprägt war. Als es am nächsten Morgen hell wurde und zu regnen begann, zögerten wir nicht lange und brachen schon Morgens zum nur circa 4 Seemeilen entfernten Hafen auf der Nachbarinsel Lipari auf. Dort verbrachten wir auch mit 4 Tagen die meiste Zeit dieser Woche. Ein Besuch in das kleine malerische Städtchen ist nur zu empfehlen und ebenso ein absolutes „muss“ ist eine Kostprobe des süssen heimischen Weins Malvasia, welcher die Besonderheit aufweist, dass die Trauben vor dem Pressen mehrere Tage getrocknet werden. 

Nach drei Tagen im Hafen von Lipari verliessen wir gegen Mittag die Insel, unser Ziel bei Nacht den Stromboli zu erreichen. Denn gerade bei Nacht sollen Lava und Exaltationen aus dem Krater besonders gut zu beobachten sein. Doch leider hingen sich Wolken in der Spitze des Vulkan fest und das Naturschauspiel blieb uns verwehrt. Wir kehrten also für die restliche Nacht in den Hafen von Lipari zurück. Doch schon am nächsten Tag, nach dem wir in einer Bucht von Vulcano unseren Anker gesetzt hatten, erwartete die Insel uns mit ihrer vollen Schönheit. 

Auf dem tiefschwarzen basaltischen Strand tänzelte die weisse Gischt des Meeres und im Meer sprudelten die heissen Quellen empor. 

Während Mike den Nachmittag nutze um in der Bucht die Exaltationen unter Wasser genauer zu beobachten, wagten wir drei Mädels den Aufstieg auf den Vulkan Fossa. 

Der circa einstündige Aufstieg war stets begleitet mit der wunderschönen Aussicht über die restliche Inselkette. Aber auch das Gelände an sich und somit das Überqueren von basaltischen Lavaströmen war eindrücklich und spannend. Am Kraterrand angekommen überkam uns ein Glücksgefühl und man wusste nicht wohin man seinen Blick als erstes Richten sollte, ob auf die sagenhafte Aussicht, den eindrucksvollen Krater oder die Solfatare (Gase < 650°C mit grossem Anteil Schwefelgas). Zu entdecken gab es des weiteren noch die kleinen Austrittslöcher des Solfatere, durch welche man nicht nur den Vulkan rumoren hörte, sondern ebenfalls noch gelösten Schwefelmineralien welche sich nach der Abkühlung in ihrem intensiven Gelb, um das Austrittsloch ablagern. All zu nah bzw lange sollte man sich jedoch nicht in der Nähe der Austrittslöcher befinden, da der Dampf reich an Kohlenmonoxid ist.

Nachdem wir einige Zeit auf dem Vulkan verbracht hatten, traten wir glücklich und zufrieden im Sonnenuntergang den Abstieg an. 

Categories: Italien

1 Comment

Jogi von der Nora ⛵️ · November 2, 2020 at 1:21 pm

Ja sehr spannend die Geologie in Italien.
Fahren gerade um das Cap Carbonara an der SE-Ecke Sardiniens- auch eine sehr schöne Gegend.
Gehen jetzt dann in eine Bucht und es wird gebadet bei 22 Grad Wassertemperatur 😀
Na denn immer dem Bug nach…….👋🏽
Ciao
Jogi

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