Refit des Unterwasserschiffs
Den ganzen vergangenen Monat über, habe ich Fotos und Videos der Principessa gefühlt tausende Male angeguckt und stolz Freunden und Familie gezeigt. Ich hatte das Gefühl, durch das intensive Betrachten der Bilder und Videos schon sehr vertraut mit dem Schiff zu sein.
Als Mike und ich jedoch nach 7 Stunden Autofahrt unser Segelyacht zum ersten Mal nach dem Kauf betreten haben, habe ich einige Dinge und Proportionen ganz anders wahrgenommen. Die Vertrautheit und das grosse Glücksgefühl, dass dies nun unser Schiff ist, war jedoch nach wie vor überwältigend.
Doch ehrlich gesagt, liessen wir uns nicht viel Zeit uns unseren Emotionen hinzugeben. Wir waren ja mit zwei wesentlichen Zielen nach Italien gekommen:
– Das Unterwasserschiff schleifen und streichen
– Hinterlassenschaften des vorherigen Eigners ausräumen und aussortieren
Somit kam es, dass wir circa 45 Minuten nach unserer Ankunft in der Marina unsere Overalls, die Schutzmaske und Brille aufgezogen und das Schleifgerät in der Hand hatten. Wir begannen uns also bei über 30 Grad in der Abendsonne dem Unterwasserschiff zu widmen.
Das Schleifen brachte gerade mich an die Grenzen meiner Kraft. Man stelle sich vor alleine die Hitze in den Anzügen, zusätzlich mehrere Stunden den Kopf nach oben geneigt mit ausgestreckten Armen das vibrierende Schleifgerät an die Schiffswand zu drücken. Für mich persönlich eine sehr anstrengende Arbeit, aber auch unendlich zufriedenstellend sobald man es geschafft hat.
Nach dem wir unsere erste , zugegebener Massen unruhige Nacht im Schiff geschlafen hatten, wollten wir den nächsten Tag dafür nutzen um das Schiff zu entdecken und auszusortieren. Insgesamt kamen so über 10 Säcke und einige Plastikwannen gefüllt mit sperrigen Holz und Elektrogeräten zusammen.
Nach dem wir alles entsorgt hatten nutzen wir den Abend zum auftragen des Primers, was eine deutlich angenehmere Aufgabe war als das Abschleifen am Vortrag.
Insgesamt strichen wir in den darauffolgenden Tagen unsere Principessa noch drei weitere Male mit Antifouling. Dies ist eine Farbe für das Unterwasserschiff, welche das Anheften und den Bewuchs von Organismen am Schiff verhindern soll.
Zusätzlich erledigten wir in den weiteren Tagen auch vergleichsweise Kleinigkeiten, wie das Montieren von Rauchmeldern in allen Räumen, das Befestigen von Mücken-gittern vor allen Fenstern und das Streichen einiger Wände im Schiffsinnern.
Rückblickend sind wir mit unseren 5 Tagen in Italien und dem was wir geschafft haben sehr zufrieden. Nun Blicken wir mit Vorfreude auf unsere nächsten 2 Wochen auf dem Schiff und zählen schon die Tage bis wir wieder bei unserer Principessa sein dürfen.
Bis dahin steht jedoch noch einiges an, unsere Abschiedsfeiern mit Freunden und Arbeitskollegen, das Nähen aller Bezüge fürs Schiff, das Ausräumen unserer Wohnung, der letzte Arbeitstag von mir und das Organisieren und Bestellen von unendlich viel Material.
In diesem Sinne, alles Liebe
Eure Janina
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