Die Principessa schwimmt
Lange haben wir darauf gewartet und umso aufgeregter waren wir, als endlich der 18. August näher rückte. Der Tag an dem unsere Principesse zu Wasser gelassen werden sollte. Einige Fragen kreisten in unseren Köpfen: Wird unsere Principessa schwimmen, ist sie dicht? springt der Motor direkt an?
Am Dienstag um 14 Uhr sollte es dann soweit sein. Janina und Mike waren schon ganz gespannt. Wir hatten alles versorgt, die Leinen und Fender bereit gemacht, alle Seeventile kontrolliert und das Anlegemanöver besprochen. Um 14 Uhr sassen wir also bereit auf dem Deck, doch es war keiner zu sehen und blöderweise hatte auch der Wind aufgefrischt und wir fingen an, um unseren Termin zu bangen. Noch die Schweizer Pünktlichkeit verinnerlicht waren wir etwas ungeduldig, warteten jedoch bewusst eine halbe Stunde bis Mike ins Hafenbüro ging, um nachzufragen was mit unserem Termin sei. Dort hiess es nur, dass unser Krantermin um 14 Uhr stehe, wie abgemacht. Als Mike die nette Damen darauf aufmerksam machte, dass es ja schon 14:30 Uhr sei, versprach sie sich darum zu kümmern. Wir nahmen es locker, stellten uns auf eine längere Wartezeit ein und machten es uns auf Deck mit einer kleinen Brotzeit gemütlich.
Um 15:15 Uhr kam dann ein Mitarbeiter der Marina auf uns zugelaufen welcher tatsächlich der Kranführer war. Es sollte nun also wirklich losgehen. Kurz darauf lies der Kran unsere Principessa in der Luft schweben. Der Moment war wirklich eindrücklich. Schnell wurde an den letzten Stellen, an welchen das Schiff zuvor aufgebockt war, das Antifouling draufgepinselt und schon fuhr der Kran Richtung Wasser.
Als die Principessa mit ihrem Kiel die Wasseroberfläche berührte waren wir voller Freude. In diesem Moment wurde der Traum unserer Reise für uns noch ein Stück greifbarer.
Ins Wassergelassen, jedoch noch am Kran befestigt, stiegen Janina und Mike auf das Schiff, um alle Seeventile zu überprüfen und unter alle Bodenplatten zu kontrollieren, ob auch kein Wasser in das Schiff eindringt. Wir hatten Glück, alles blieb trocken und die Erleichterung machte sich in uns breit. Doch leider hielt die Euphorie nicht lange an. Nachdem wir das Schiff an der Hafenmauer befestigt und der Kran sich von der Principessa gelöst hatte, wollten wir zu unserer Anlegebox motoren. Ihr lest richtig, wir „wollten“, leider sprang der Motor nicht an. Schon am Abend zuvor hatten wir bemerkt, dass unsere Batterien schwach geworden waren und unsere Vermutung bewahrheitete sich. Um den Motor zu starten, waren die Batterien zu schwach.
Wir testeten sofort das Bugstahlruder und waren froh, dass dies funktionierte. Kurzerhand baute Mike diese Batterie aus dem Vorpiek aus, um damit die Starterbatterie überbrücken zu können. Nach einem kurzen Abstecher in einen Nahegelegenen Nauticshop um die passenden Überbrückungskabel zu kaufen waren wir zurück in der Marina und wagten den Neustart.
Janina hielt die Überbrückungskabel im innern des Schiffs an die Batterie und gab Mike draussen an Deck das Zeichen den Motor starten zu können. Es flogen kleine Funken und das Piepsen des Motors ertönte und damit machte sich die Erleichterung in uns breit. Janina kam aufs Deck, wir legten ab und motorten in unserer Anlegerbox.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl mit dem eignen Schiff durch den Hafen zu tuckern und ein kleinen weiteren Funken unserer neu gewonnenen Freiheit aufkeimen zu spüren.
Euer Mike & Janina
1 Comment
Jogi von der Nora ⛵️ · November 2, 2020 at 12:07 pm
Wünsche Principessa ALLZEIT EINE HAND BREIT WASSER UNTERM KIEL ‼️‼️‼️